Impfungen sind wichtig
Gegen Viren wirken keine Antibiotika. Der Arzt kann nur die Begleiterscheinungen behandeln und die körperliche Abwehr stärken. Die beste Behandlung ist daher Vorbeugen durch Impfen. Gegen die meisten nachfolgend aufgeführten Infektionskrankheiten stehen heute Impfstoffe zur Verfügung:
Die Katzenseuche wird durch ein Virus verursacht, das direkt von Tier zu Tier bzw. indirekt durch Virusträger aus der Umwelt auf die Katze übertragen wird. Da das Virus sehr widerstandsfähig ist, bleibt es über Monate ansteckungsfähig und bedroht ständig alle ungeimpften Katzen. Im Allgemeinen treten die ersten Krankheitserscheinungen 3-9 Tage nach der Ansteckung auf. Diese sind Futterverweigerung, Fieber, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen und Durchfall. Durch Zerstörung der weißen Blutkörperchen ist die Abwehrkraft der Katzen so geschwächt, dass zusätzlich andere Viren und Bakterien die Krankheit verschlimmern und sogar zum Tode führen können.
Der Katzenschnupfen wird durch zwei Virusarten über direkten und indirekten Kontakt übertragen. Die ersten Krankheitserscheinungen treten schon 2-5 Tage nach der Ansteckung auf. Die Katzen haben Fieber, niesen und ihre Augen und Nasenlöcher sind verklebt. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es dann zu eitrigem Nasenausfluss, übermäßigem Speichelfluss, Niedergeschlagenheit und Futterverweigerung. Entzündungen der Maulhöhle, des Rachens und der Lunge sowie der Augen, die bei ungünstigem Krankheitsverlauf auftreten können, bedingen oftmals unheilbare Spätschäden, wie Schweratmigkeit und Erblindung.
Die Tollwut wird durch ein Virus verursacht, das über Verletzungen mit dem Speichel von Tier zu Tier bzw. Tier auf Mensch übertragen wird. Die Zeit zwischen Ansteckung und Auftreten von Krankheitserscheinungen beträgt im Allgemeinen zwischen 14-30 Tagen, kann aber auch länger sein. Die erkrankten Katzen zeigen Verhaltensstörungen, Magen-Darm-Störungen, Scheu, Unruhe, Speichelfluss, Beißwut und Raserei. Nach zunehmenden Lähmungserscheinungen tritt der Tod unter Krämpfen ein. Die Tollwut ist von der Katze auf den Menschen übertragbar.
Die Katzenleukose wird durch das Feline Leukose-Virus (FeLV) ausgelöst. Erkrankte Katzen können das Virus über Speichel, Kot und Urin ausscheiden und so andere Katzen anstecken. Die Katzenleukose kann außerordentlich viele, verschiedene Symptome zeigen, die häufig erst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium auftreten. Äußerlich sichtbare Zeichen einer Leukose können Appetitlosigkeit, Abmagerung, Mattigkeit und leichtes Fieber sein. Diese Symptome sind oft Ausdruck einer schweren Erkrankung des Blutbildenden Systems, die zu tumorösen Veränderungen vieler Organe führen kann.
Die FIP (Feline Infektiöse Peritonitis) wird durch ein Coronavirus übertragen, woher der Übertragungsweg noch nicht endgültig nachgewiesen wurde. Die Krankheit verläuft schleichend mit vielfältigen Symptomen wie Appetitlosigkeit, Mattigkeit und Abmagerung. Typisch ist eine Zunahme des Bauchumfanges, auf Grund entzündlicher Prozesse und Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle. Eine Früherkennung ist schwierig, dass der Titerwert des sog. FIP-Testes noch keinen zuverlässigen Aufschluss darüber gibt, ob FIP vorliegt oder nicht.
Die FIV (Feline Immundeficiency Virus) wird durch den FIV-Virus übertragen. Das Virus schwächt das Abwehrsystem und löst schwere Folgeerkrankungen im Körper aus, die schließlich zum Tode führen. Die Übertragung erfolgt durch Bisswunden. Eine FIV-Infektion kann über längere Zeit symptomlos verlaufen, bis dann Störungen des Allgemeinbefindens auftreten, die so vielseitig sein können, dass sie hier nicht näher aufgeführt werden. Endgültige Klarheit über eine FIV-Infektion kann nur eine Blutuntersuchung bringen. Trotz intensiver Forschung ist es bisher nicht gelungen, eine wirksame Behandlung oder vorbeugende Impfung zu entwickeln.
Chlamydien sind Bakterien, die sowohl Menschen als auch Tiere befallen können. Eine mit Chlamydien infizierte Katze muss aber nicht zwangsläufig erkranken – die Tiere dienen dann lediglich als Überträger. Chlamydien befallen dabei vorwiegend die Schleimhäute der Luftwege, als auch Atemwege und die Augen. Es handelt sich um sehr kleine Bakterien, die keinen eigenen Stoffwechsel haben. Sie können sich aus diesem Grund nur in Zellen höherer Organismen, wie z.B. der Katzen, vermehren. Die Erkrankung ist auch bekannt unter dem Namen ,,Papageienkrankheit". Sie wird durch die Einatmung von Kot übertragen, der Erreger beinhaltet, also z.B. durch die Ausscheidungen von Papageien oder Wellensittichen. Dabei müssen die übertragenden Tiere nicht selber erkrankt sein. Chlamydien findet man häufig bei jungen Tieren und in Massenzuchten.
Leider werden Chlamydien oft zu spät erkannt oder falsch diagnostiziert, weil sie mit anderen, harmlosen Krankheiten verwechselt werden. Nach einer Inkubationszeit von fünf bis zehn Tagen leidet die Katze bei Chlamydien unter einer meist einseitigen Bindehautentzündung und flüssigem, später auch dickem, Ausfluss am Auge, der eitern kann. Zeitgleich ist die Bindehaut des Auges geschwollen und rot. Nach ca. einer Woche beginnt meist auch das zweite Auge mit den gleichen Symptomen. Möglich ist auch der Ausbruch mit Fieber- hier werden dann die Luftwege der Katze befallen und das Tier atmet nur noch schwer oder ungleichmäßig. An Chlamydien erkrankte Katzen können Fieberschübe bis 40 °C haben, leiden zudem an Schnupfen, niesen und husten oft. Viele Tierhalter, aber auch manche Ärzte, verwechseln deshalb die Krankheit häufig mit Katzenschnupfen. Verläuft die Krankheit schwer, kann es auch zu einer Lungen- oder zu einer Bauchfellentzündung kommen. Erkennt man auch nur erste Anzeichen dieser Symptome bei der eigenen Katze, muss sofort gehandelt werden. Bei Tieren mit schwachem Immunsystem können Chlamydien innerhalb kürzester Zeit zum Tode führen.
Die Behandlung ist sehr langwierig und kann bis zu sechs Monaten dauern. Der Tierarzt wird der Katze hochdosierte Antibiotika geben, außerdem Mittel, die das Immunsystem stärken. Gegen Chlamydien gibt es mittlerweile auch einen Impfstoff, dieser bietet aber keinen hundertprozentigen Schutz.
Katzenbabys sind während der ersten Lebenswochen durch Antikörper geschützt, die durch die Muttermilch übertragen werden. Danach jedoch muss durch die Grundimmunisierung ein Impfschutz aufgebaut werden.
Ab der 8. Lebenswoche kann eine Impfung gegen Katzenschnupfen und -seuche erfolgen, die nach 4 Wochen wiederholt werden muss. Zusammen mit der Wiederholungsimpfung im Alter von 12 Wochen kann dann auch die Tollwutimpfung erfolgen.
Die Leukoseimpfung kann ab einem Alter von 9 Wochen erfolgen und muss ebenfalls nach 4 Wochen wiederholt werden. Um den kleinen Katzen nicht zuviel zuzumuten, empfehle ich aber, die Leukoseimpfung erst ab einem Alter von ca. 4 Monaten durchzuführen.
Gegen FIP ist ebenfalls seit kurzem ein Impfstoff verfügbar, dessen Wirksamkeit allerdings noch nicht nachgewiesen ist. Die Impfung kann ab einem Alter von 16 Wochen erfolgen und muss nach 3 Wochen wiederholt werden.
Danach ist jährlich für alle angegebenen Impfungen die Auffrischungsimpfung erforderlich. Bitte halten Sie die Impftermine genau ein, denn der Impfschutz ist nur für eine bestimmte Zeit gewährleistet.
Damit eine Impfung auch wirksam ist, muss die Katze Antikörper bilden. Das kann sie nur, wenn sie am Impftermin gesund und wurmfrei ist. Der Tierarzt sollte die Katze vor jeder Impfung gründlich untersuchen. Besprechen Sie etwa vier Wochen vor dem Impftermin die Notwendigkeit einer Wurmkur mit Ihrem Tierarzt und führen Sie ggf. eine solche durch.
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